Viele Namen hat Sie im Lauf der Zeit bekommen, diese Festungslinie zwischen zwei Völkern, die im zweiten Weltkrieg das Kernstück der französischen Verteidigungsstrategie darstellte. Die Franzosen glaubten mit beinahe religiöser Überzeugung an ihre Unüberwindbarkeit und daran, daß der entscheidende Kampf vor dieser unbesiegbaren Linie stattfinden sollte. Das Hi-Tech-Waffensystems dieses Jahrhunderts, die Französische Mauer, Der Irrtum in Beton, das nutzloseste militärische Bauwerk, der zwecklose Schild Frankreichs, dieses technische Meisterwerk war strategisch gesehen reiner Unfug. Dennoch beherrschte der Mythos Maginot das gesamte militärtaktische Denken Frankreichs.

In der Tat kann die eindrucksvolle Nutzlosigkeit heute in den verschiedenen Werken der Maginot-Linie besichtigt werden. Mehrere kleine abris d’intervalle, casemates, forts d’infanterie und im ganzen 615 ouvrages d’artillerie wie auch umfunktionierte Festen von ca. 1900 laden ein zum gefahrlosen Besichtigen des konservierten Kriegs. Wir haben einige dieser Werke unter die Lupe genommen und wollen dem Mythos Maginot auf den Grund gehen. Wir versetzen uns nun ca. 70 Jahre zurück, beginnen mit den Anfängen dieses monumentalen Bauwerks und geben dann einen kurzen Einblick in den Verlauf des Zweiten Weltkriegs und in die Rolle, welche die Maginot-Linie damals spielte...