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Maginotlinie
Vorwort
Die Maginot-Linie
Im II. Weltkrieg
L’ouvrage du Schoenenbourg
L’ouvrage du Four-a-Chaux
L’ouvrage du Simserhof
L’ouvrage du Hackenberg
Das Werk Immerhof
Das Werk von Fermont
L’ouvrage du Villy-la-Ferte
Tagebuch

L’OUVRAGE DU HACKENBERG

images/stories/Maginotlinie/passepas.gifDas Werk Hackenberg befindet sich nahe dem Ort Veckring 43km östlich von Metz. Mit seiner beeindruckenden Größe von 160 Hektar und seinen 19 Blöcken ist Hackenberg das größte und bedeutendste Werk der Maginot-Linie. Sein Elektrizitätswerk bestehend aus vier Diesel-Wechselstromgeneratoren mit einer Leistung von jeweils 380kW wäre es in der Lage gewesen, eine Stadt von 10.000 Einwohnern mit Strom zu versorgen. Hackenberg besaß eine Autonomie von etwa drei Monaten.
1929-35 gebaut, beherbergte es 1140 Soldaten und 45 Offiziere. In mehreren Etagen befinden sich insgesamt 10km Stollen. Die elektrische Bahn (600V am Stromabnehmer) zum Transport von Munition und Soldaten verfügte über ein 3,5km langes Schienennetz. Der Bahnhof des Werks diente zum Wechsel der Betriebsart der Bahn: von elektrisch zu manuell. Im Innern des Berges zuerst 20, dann 96m unter der Erde befinden sich Kasernen und Krankenhaus sowie zwei Küchen, von denen das Essen mit dem Zug ausgeliefert wurde. Eine der Küchen versorgte die Offiziere, die zweite die restliche Besatzung. Sogar eine kleine Kapelle findet man in einer Nische neben den Schienen. Seit 1975 gibt es auch ein Militärmuseum unter Tage. Bei komfortablen 13°C gab es für je zwei Soldaten ein Bett. Hier kommt keiner durch Die 17 Kampfblöcke des Werks waren in der Lage, ca. 4t Munition pro Minute abzufeuern.

Die Bewaffnung der Türme zusammen:

      neun 75mm-Geschütze

      fünf 135mm-Granatenwerfer

      vier 81mm-Mörser unter Panzerdrehtürmen

      zweiunddreißig 50mm-Mörser unter Panzertürmen

      sieben 37mm-Panzerabwehrgeschütze

      siebenundzwanzig schwere MG

      hundertachtundzwanzig Granatenwerfer und MG

      acht Panzerdrehtürme

Kampfblock 11 liegt 96m höher als die unter ihm verkehrende Bahn. Ein elektrischer Aufzug sowie alternativ auch Stufen führen nach oben. Mit den zwei 135mm-Geschützen des noch funktionstüchtigen Panzerdrehturms (Gewicht: 170t), konnte 5,6km weit geschossen werden. Zum Laden und Feuern waren zwei Soldaten nötig. Der Turm ist wie alle Panzerdrehtürme 360° drehbar, seine Geschütze waren in der Lage, 7-8 Schüsse pro Minute abzufeuern. Um eine Erhitzung zu vermeiden, feuerten beide abwechselnd. Die Granaten wurden von der unteren Etage des Panzerdrehturms bis zum „chambre de tir“ mit einem kleinen Auzug (Schöpfrad und Endloskette) hinaufbefördert.

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Das größte Munitionslager im Hackenberg ist das Munitionslager M1. Hier wurden Geschosse für 84mm-Mörser, für 75mm-Haubitzen und für 155mm-Granatenwerfer gelagert.

In der Nähe des Munitionslagers kann man wuchtige Panzertüren sehen, die ca. 8t wiegen und gegen die Ausbreitung der Druckwellen von Explosionen schützen sollten. Die Belegschaft der Werke hatte große Angst vor solchen Explosionen in Munitionslagern, denn wenn die Eingangstür des Werks geschlossen war (Normalfall), konnte die Druckwelle nirgends entweichen, kam wieder zurück und drohte, die Stollen zu sprengen und Türen zu verbiegen. Um der Druckwelle Ausweichmöglichkeiten zu geben, images/stories/Maginotlinie/maginot_09.jpgwurden beim Bau des Werks Hackenberg in den Stollen öfter auf beiden Seiten Nischen oder Buchten ausgespart, in denen sich die Druckwelle abschwächen konnte.

Attacken auf dieses Hauptwerk der Maginot-Linie oder Kämpfe in der näheren Umgebung gab es während des gesamten Krieges bis zum Waffenstillstand am 25. Juni 1940 keine. Als die Besatzung des Werks Hackenberg vom Waffenstillstand erfuhr, weigerte sie sich, kampflos das Fort aufzugeben. Erst am 2. Juli, eine Woche nach Inkrafttreten des Waffenstillstands, war sie dazu bereit und wurde am 4. Juli gefangen aus dem Werk geführt.
Die deutsche Armee besetzte daraufhin das Werk bis 1944, als das amerikanisches Bomnardement sie dazu zwang, sich zurückzuziehen. Vor ihrer Flucht legten sie eine Bombe, deren Explosion eine Panzertür oben erwähnter Art völlig verbog.

Bis 1975 stand das Werk leer, seitdem kümmert sich die Association des Amis des Ouvrages Fortifiés de la Région THIONVILLE um die Erhaltung und Besichtigungsmöglichkeit des Werks Hackenberg.

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